• Das Magazin
  • Kategorien
    • Schreiben
    • Content-Marketing
    • Tools & Technik
    • Business
    • Leben
Content-Marketing-Redakteur Content-Marketing-Redakteur
  • Das Magazin
  • Kategorien
    • Schreiben
    • Content-Marketing
    • Tools & Technik
    • Business
    • Leben
Besser schreiben lernen mit unseren 10 Tipps
  • Schreiben

Seine Artikel wurden 100 Mio. Mal gelesen – ich habe sie analysiert

  • Deliana Czech-Toschmakov
  • 12. August 2020
  • Keine Kommentare

Auf einer langen Autofahrt habe ich einen Podcast gehört, in dem Benjamin Hardy zu Gast war. Der Organisationspsychologe ist einer der meistgelesenen Autoren auf der Blogging-Plattform Medium.com. Seine Beiträge wurden insgesamt mehr als 100 Millionen Mal gelesen, manche einzelnen Artikel hatten bis zu 2 Millionen Leser. Können wir besser schreiben, wenn wir seinen Stil analysieren und adaptieren? Das wollte ich herausfinden, und habe seine Beiträge genau angeschaut.

Deliana Czech-Toschmakov

Freiheit und Selbstbestimmung. Das treibt mich in der Selbständigkeit und auch privat jeden Tag an. Als ich mit Miriam 2012 die Agentur textbest gründete, war ich schwanger und hatte kein Kapital. Ich bereue dennoch keine Sekunde, keinen Fehler, keinen schwierigen Moment. Auch nicht den Morgen, an dem Miriam und ich 90 Cents zusammenkratzten, um uns zwei Brötchen zu kaufen. So etwas schweißt zusammen. Ich werde aber auch nie vergessen, wie wir den 10. Redakteur einstellten, wie wir gemeinsam auf der großen Bühne standen oder uns das erste Mal eine Tantieme ausschütteten.

Besser schreiben: 10 Tipps für mehr Leser

Ich habe 10 Gemeinsamkeiten gefunden: Merkmale, die in allen Beiträgen mit leichten Abwandlungen vorhanden waren.

1. Selbstbewusste Headlines

Viele seiner Headlines würden wir als Clickbait bezeichnen, hier ein paar Beispiele:

  • This Morning Routine will Save You 20+ Hours Per Week
  • 50 Ways To Live On Your Own Terms
  • 6 Things You Must Organize To Be Healthy, Wealthy, And Happy
  • 30 Behaviors That Will Make You Unstoppable In 2019

Aber (und es ist ein großes ABER): Sie sind kein Clickbait, denn der Beitrag verrät genau das, was im Titel versprochen wurde.

Folgende Elemente konnte ich in den meisten Headlines feststellen:

  • Zahlen
  • Diese, dieser
  • Keine Modalverben
  • Versprechen enthalten
  • Sehr selbstbewusste Formulierung
  • Headline spiegelt konkret die Hauptaussage des Beitrags

2. Struktur

Die meisten Beiträge sind als Listing aufgebaut. In vielen Fällen strukturieren die Zwischenüberschriften den Text in 3-4 inhaltliche Abschnitte. Es gibt oft ein Fazit oder eine Zusammenfassung.

Die Struktur scheint mir sehr überlegt und strategisch zu sein, sie ist nicht zufällig entstanden. Damit wir genauso strategisch schreiben, sollten wir uns im Vorhinein folgende Fragen stellen:

  • Was sind die 3-4 Dinge, die ich in meinem Text unbedingt „sagen“ möchte?
  • Wenn der Leser eine Idee aus meinem Artikel mitnehmen soll, welche ist das?

Die wichtigsten Gedanken können wir vor dem Schreiben im Dokument festhalten und anhand unserer Notizen eine sinnvolle Struktur aufbauen, an der wir uns dann entlanghangeln. Ein solcher „Fahrplan“ erleichtert später ungemein das Schreiben, weil wir schon genau wissen, was wir schreiben wollen.

3. Studien

Benjamin Hardy hat einen Doktortitel in Psychologie und kennt sich mit korrekter Quellenrecherche und Zitation aus, das merkt man den Beiträgen an. (Ich finde, das wiegt die etwas plumpen Clickbait-Überschriften auf.)

Er verlinkt die Quelle übrigens nicht nur, sondern zitiert manchmal direkt im Fließtext (in kursiver Schrift). Das hat den Vorteil, dass der Leser nicht abspringen muss, um die Aussage zu verifizieren, sondern im Artikel bleibt.

Studien, Erhebungen und Statistiken, die unsere Aussagen untermauern, sind unbedingt notwendig, um Vertrauen beim Leser zu erzeugen.

Ich persönlich liebe es, sofort in der Einleitung einen „Beweis“ zu erbringen und direkt mit einer Studie einzusteigen, wenn sie für das Thema bzw. meine Hauptaussage relevant ist.

4. Zitate

Nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auch Zitate bekannter Persönlichkeiten sind in den Texten enthalten.

Das Zitat kommt oft direkt nach einer Zwischenüberschrift und ist als Eyecatcher hervorgehoben. Es untermauert die Aussage der Überschrift in einer inspirativen Art und Weise.

Hier ein Beispiel:

The Problem With “Habit Formation” As A Goal

 “A good shock often helps the brain that has been atrophied by habit.” — Napoleon Hill

Verbessere deinen Außenauftritt in 5 einfachen Schritten

In diesem kostenlosen Guide findest du einen genauen Fahrplan für deine professionelle Außendarstellung als Content-Marketing-Redakteur*in.

5. Einfacher Schreibstil

„Schreiben, wie du sprichst“ – das ist hier die Prämisse. Ich könnte mit nur wenig Aufwand aus jedem von Hardys Texten ein Video- oder Audio-Skript machen.

Es überwiegen kurze Sätze. Subjekt, Prädikat, Objekt.

Ist das zu simpel?

Ich denke nicht. Es ist einfach formuliert. Dadurch spare ich Zeit beim Lesen. Das Gesagte ist aber in keinster Weise simpel. Komplexes einfach ausdrücken: Wenn wir besser schreiben wollen, ist das eine Kunst, die wir meistern sollten.

6. Storytelling

Zusammenhänge anschaulich beschreiben – das gelingt mit Storytelling und vielen Beispielen.

Hardy erzählt Geschichten über zitierte Studien, bekannte Persönlichkeiten und Ereignisse, zeigt Analogien und berichtet auch aus seinem Privatleben. Die harten Fakten und die Storys fließen ineinander.

7. Fragen

Sie kommen in jedem Artikel vor: An relevanten Stellen, manchmal alleinstehend als rhetorische Frage, manchmal mehrere hintereinander, z. B.:

  • Isn’t this absurd?
  • Why would this be?
  • How are you piloting your life?

Ganz simple Fragen, die jedoch zum Nachdenken anregen und den inneren Dialog fördern.

8. Guter Lesefluss

Die Beiträge erschlagen einen nicht, obwohl sie zum Teil eine Lesedauer von 25 Minuten haben. Das liegt vor allem am einfachen Sprachstil und an den vielen Auflockerungselementen:

  • Viele Zwischenüberschriften
  • Kurze Absätze (teilweise nur 1-2 Sätze)
  • Viele weiße Flächen
  • Hervorhebungen (kursiv, fett)
  • Stickpunkte
  • Bilder zur weiteren Auflockerung des Leseflusses

9. Persuasion

Nach dem Durchlesen des Beitrags möchte ich etwas anders machen als vorher. Ich denke anders, ich möchte anders handeln, ich habe einen neuen inneren Impuls (in Bezug auf das Thema).

Ich würde Hardys Schreibe daher als persuasiv oder transformativ definieren. Der persuasive Ansatz passt natürlich nicht immer.

Oder doch?

Ist es nicht so, dass nach jeder Lektüre etwas anders sein sollte als vorher? Ist es nicht das, was auch ein gutes Buch ausmacht?

10. Tiefgang

Trotz der reißerischen Überschriften kratzt Hardy nicht an der Oberfläche. Seine Artikel haben Tiefgang, die Aussagen sind meistens wissenschaftlich belegt.

Dazu muss man sagen, dass er als Fachautor im Bereich Psychologie bereits über tiefgreifendes Wissen in seinen Kernthemen verfügt. Das können wir als Redakteurinnen und Redakteure nicht immer leisten.

Außerdem schreibe ich seine hohen Leserzahlen auch seinen Themen zu. Benjamin Hardy schreibt über das Leben. Wir alle sind die Zielgruppe.

Können wir also seine Strategien in unserer täglichen Textarbeit anwenden? Wenn es um Trockensanierung, Ganzjahresreifen oder Pharmazeutika geht?

Ich denke, ja.

So wendest du Hardys Strategien an

  1. Öffne die letzten drei Texte, die du geschrieben hast, unabhängig von der Textsorte, vom Thema und vom Auftraggeber.
  2. Schau dir die 10 Strategien noch einmal an und gehe deine Texte durch.
  3. Stell dir folgende Fragen: Hast du einige der Strategien bereits angewendet (weil du krass bist!)? Würde es dem Text gut tun, an einigen Stellen noch einmal mit der einen oder anderen Strategie nachzubessern?
  4. Wenn die Antwort auf die letzte Frage „Ja“ lautet, dann probiere bei deinem nächsten Text einfach die Strategien aus, die dir passend zu Thema, Textsorte und Zielgruppe erscheinen.

Fazit

Benjamin Hardy hat innerhalb von drei Jahren mehr als 100 Artikel auf Medium veröffentlicht. Und er liest jede Woche ein Fachbuch (steht in einem seiner Beiträge). Hier sind übrigens meine Fachbuch-Favoriten.

„Die Wiederholung ist die Mutter des Könnens“ – die bulgarische Version von „Übung macht den Meister“

Du kannst immer etwas dazulernen, um noch besser zu schreiben. Und: Arbeit an deiner Schreibe ist Arbeit an deinem Business.

Stell dir vor, dein Wunschkunde liest deinen Text und ruft „Wow“. Du kannst davon ausgehen, dass er dich noch einmal beauftragen wird. Und vielleicht sogar seinen Geschäftspartnern davon erzählt. Und genau so baust du ein nachhaltiges Business auf.

Teile diesen Beitrag
  •  
  •  
  •  
  •  
  •  
Weitere Beiträge
Blogbeitrag schreiben – mit unserer Checkliste leicht gemacht.
Beitrag lesen

Blogbeitrag schreiben: Die 14-Punkte-Checkliste

Mit der SOAP-Formel Verkaufstexte schreiben und die Conversion optimieren.
Beitrag lesen

SOAP-Formel: Conversion optimierte Verkaufstexte schreiben

Nur mit einer passenden Schreibroutine kannst du deine Arbeitsdisziplin leicht aufrechterhalten, kreativ und produktiv sein.
Beitrag lesen

Finde deine Schreibroutine – 4 Tipps für deine Arbeitsdisziplin

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

© textbest GmbH
  • Über uns
  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutz

Gib dein Suchwort ein und drücke Enter.

Melde dich zum CMR-Newsletter an und erhalte sofort Zugriff auf das Seminar

Bitte lies diese wichtigen Informationen zum Datenschutz, bevor du dich hier anmeldest.

Melde dich zum CMR-Newsletter an und erhalte sofort Zugriff auf das Seminar

Bitte lies diese wichtigen Informationen zum Datenschutz, bevor du dich hier anmeldest.

Melde dich zum CMR-Newsletter an und lade dir sofort den kostenlosen Guide herunter

Erhalte die komplette Toolbox für deinen strategischen Außenauftritt und stelle dein Geschäft als Texterin in 5 einfachen Schritten auf ein stabiles und nachhaltiges Fundament.

Bitte lies diese wichtigen Informationen zum Datenschutz, bevor du dich hier anmeldest.